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Rauhnächte

Am 21. Dezember ist Wintersonnenwende, kürzester Tag und längste Nacht im Jahr - das Licht wird wiedergeboren.

Der Folgetag bedeutet Stillstand und Einheit, der 23. Dezember steht für Fruchtbarkeit und Dualität - am 24. Dezember beginnt die endgültige Wende, der Umschwung der Erdachse vollzieht sich und das Kind des Lichts ist geboren - hallo Christentum - schön abgekupfert!

 

Mit der Verbreitung des Christentums wurde den heidnischen Bräuchen dieser Jahreszeit ein christliches Gewand angezogen, damit das Volk sich besser mit dem neuen Glauben identifizieren konnte. So entstanden aus den acht Jahrekreisfesten, die usprünglich dem Rhythmus von Himmel und Erde geweiht und in die grossen Ereignisse der Natur eingebunden waren, christliche Feste, die das Leben Jesu nachvollziehbar machen sollten. Diese wurden nach und nach - teilweise mit Gewalt und Todesstrafe (heilige Kirche...) - umgesetzt. Viele Bräuche und Riten sind jedoch schändlicherweise verloren gegangen, weil es unter der ach so heiligen Kirche bei Todesstrafe verboten war, diese auszuüben, weil sie nicht christlichen Inhalten entsprachen.

 

Die Zeit der Rauhnächte ist eine Zeit der Einkehr und der Stille, der Reinigung und Vorbereitung auf das, was sich im neuen Jahreszyklus offenbaren wird, eine Vorschau auf das Kommende.

Die Wintersonnenwende galt in früheren Zeiten als Mutternacht. Die Göttin in ihrer Dreifaltigkeit - Jungfrau, Mutter, Greisin - wird geehrt und gefeiert.

Es wird gefeiert, um zu erinnern, das die noch zu erwartende Dunkelheit bereits den Kampf verloren hat.

Nach der Geburt des Lichts beginnt für 12 Tage und Nächte Odins "wilde Jagd" mit den verstorbenen, nicht erlösten Seelen, um die Menschen zu prüfen und Gerechtigkeit zu üben.

In manchen Regionen beginnen die 12 Rauhnächte am 21. Dezember, schliessen Sonn- und Feiertage aus und enden am 2. oder 6. Januar, andernorts beginnen sie am 24. Dezember und enden am 6. Januar.

Ein Mondjahr - also 12 etwa 28/29tägige Zyklen - besteht aus 354 Tagen. Zu den 365 Tagen des Sonnenjahrs fehlen also 12 Nächte - die so genannten Rauhnächte, die als magisch oder mystisch gelten, da in dieser Zeit das Geistervolk auszieht um die Kräfte neu zu weben.

Der Schleier zur Anderswelt hebt sich, das Reich der Seelen Verstorbener steht offen, die Ahnen werden spürbar, es ist die Zeit der Magie und Orakel, eine Übergangszeit oder Niemandszeit, in der alte Strukturen aufgebrochen werden, damit neue entstehen können. Die Zeit der Rauhnächte bietet uns Gelegenheit zu unseren Wurzeln zurückzukehren, sie zu achten und zu ehren und wieder mit einzubinden.

Häuser und Wohnungen werden geräuchert, Haus und Hof gereinigt um sich für das kommende Jahr bereit zu machen, Dämonen auszutreiben, Unheil abzuwenden und Rückschau zu halten.

Unsere Vorfahren waren weitaus stärker mit dem Rhythmus der Natur verbunden, daher wurden die Feste im Jahreskreis nach dem Geschehen in der Natur ausgerichtet. Mit der Rückkehr des Lichts also begann die Hoffnung, die harten Wintermonate zu überstehen.

Man suchte nach Hinweisen, deutete diese ebenso wie die eigenen Träume. Manche schreiben noch heute ihre Träume aus jeder Rauhnacht auf, denn jede der 12 Nächte mag für einen Monat des Folgejahres stehen - Zukunftsblick?

Die Schicksalsgöttin zeigt sich und macht Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sichtbar. Es ist die Zeit für Visionen, dafür, sich von altem zu lösen und in einen neuen Morgen zu gehen.

 

Aberglauben und Bräuche rund um die Rauhnächte

Unordnung und Dreck zieht die Wilden an, verursachen Krankheit - gründliches Reinigen des Hauses ist wichtig

Räder müssen stillstehen, das Schicksalsrad dreht sich, das Chaos bewegt sich in eine neue Ordnung

In den Rauhnächten wird nicht gewaschen oder ausgemistet, das bringt Unglück und Tod

Kinder, die in dieser Zeit geboren werden, besitzen magische Fähigkeiten

Kartenspiel ist in dieser Zeit verboten, da einem unheimiche Begegnugen drohen, die einem den Verstand rauben

Türen knallen verursacht Blitz und Unfrieden im Haus

Betten und Wäsche nicht im Freien lüften, sonst drohen Krankheiten, da sich die Wilden in der Wäsche verfangen

Haare und Nägel schneiden in dieser Jahreszeit bringt Unglück, Kopfschmerzen und Nagelentzündungen

Geliehenes sollte man bis zu den Rauhnächten zurückbringen, sonst ist mit Energieverlust und Krankheit zu rechnen

Heilkräuter haben in dieser Zeit besonders starke Wirkung

Fehlende und unersetzte Knöpfe deuten auf Geldverlust hin

Besen sollten in den Rauhnächten gebunden werden, um damit Krankheitsdämonen und böse Geister aus dem Haus zu kehren

 

Träume in dieser Zeit gehen in Erfüllung. Was in der ersten Nachthälfte (bis Mitternacht) geträumt wird, erfüllt sich in der ersten Monatshälfte, Träume nach Mitternacht in der zweiten.

 

Räucherwerk für die Rauhnächte

Salbei - reinigend

Kampfer - löscht altes aus dem Haus

Weihrauch - Erhöhung der Energie, reinigend

Wacholder - vertreibt negative Energien, Dämonen

Myrrhe - klärend, reinigend, beruhigend

Myrte - reinigend, klärend, bringt Frieden

Thymian - reinigend, energetisch stärkend

Styrax - für Wärme, Liebe und Geborgenheit

 

 

 

 

Keltenbräuche

Wiccabräuche